Neo Kentrikon - Lieblingsort auf der Peloponnes
Es ist Liebe auf den ersten Blick. Die hellblauen Fensterläden, die kleinen Tische, der gemütliche Kamin und der helle schöne Raum: Das Neo Kentrikon in Kyparissia.
Ich entdecke das Café durch Zufall. Patrick unterrichtet die Kinder und ich bin auf der Suche nach einem Ort zum Arbeiten und Schreiben. Die anderen Cafés sind voll, dunkel und laut. Der Funke springt nicht über. Und dann biege ich um eine Straßenecke und finde diesen Ort. Sofort habe ich meinen Stammplatz direkt am Fenster. Von hier aus kann ich das Leben beobachten. Die alten Herren, die Tavli, Backgammon spielen. Die Damen, die einen Mokka trinken. Ein Künstler, der in sein Tagebuch zeichnet.
Wenn aus Reisebekanntschaften Freunde werden: Alexandra und Christos im Neo Kentrikon.
Das Neo Kentrikon (Neues Zentrum) war immer schon ein Café. Seit über 100 Jahren wird hier zusammen gegessen und getrunken. Schon bald lernen wir die Besitzer kennen. Christos und seine Frau Alexandra. Sie sind ein paar Jahre jünger als wir und schon viel in der Welt herumgekommen. Letztes Jahr im Sommer haben sie das Café übernommen.
Hier auf der Dachterrasse soll eine Weinbar entstehen. Mal sehen, wie weit Christos mit diesen Plänen bei unserem nächsten Besuch sein wird.
Ihre Vision: Einen Ort zu schaffen, wo es das beste lokale Essen gibt, den Wein aus der Gegend. Gerichte, die schon die Großeltern gekocht haben. Auf der Dachterrasse soll eine Weinbar entstehen. Die Aussicht ist großartig. Der Blick geht auf die alte Burg von Kyparrisia und das Meer.
Fast jeden Tag sitzen entweder Patrick oder ich im Neo Kentrikon. Simone, die nette Bedienung, fragt: Wie immer? Dann bekomme ich einen Cappuccino und eine hausgemachte Spinattasche aus Blätterteig und Patrick seinen griechischen Kaffee. Manchmal nehmen wir die Kinder mit, die sich genauso wohl fühlen. Sie dürfen herumflitzen oder malen und lieben das Bauernhofeis aus Patras, das Christos anbietet.
Covershooting für unser Buch, das im Frühjahr 2026 im Westend Verlag erscheint.
Auch das Foto für unser Buchcover lassen wir hier machen. Christos ist begeistert von der Idee, reserviert den schönsten Tisch am Kamin und entwickelt ein passendes Menü. Wir essen Zucchinibällchen mit Schafskäsedip, Teigtaschen mit Nudelfüllung, Spinatauflauf, Auberginensalat mit Walnüssen und Schweinefleisch von den eigenen Tieren, selbst eingelegt mit Tomaten und Rührei serviert. Köstlich.
Der Abschied fällt uns schwer. Warum können wir nicht einfach in Kyparissia bleiben? Die Stadt hat alles, was wir brauchen. Kleine Läden, gute Geschäfte, ein Lieblingscafé und nette Menschen. Das Meer ist vor der Haustür, das Essen gut, die Sonne scheint. Was wollen wir mehr? Ein letztes Glas Wein bei Christos und Alexandra, ein letztes Gespräch an der Bar, ein letzter Kaffee, dann fahren wir weiter. Die beiden winken uns hinterher. Und wir sind sicher: Wir sehen uns wieder.
Ein letztes Glas, dann ziehen wir weiter. Bis zum nächsten Mal!