Starigrad Paklenica - Wilder Fenchel von Oma und Bohnensuppe beim Ranger

“Wo können wir denn hier gut essen?”, Das ist unsere Lieblingsfrage auf der Reise und diesmal stellen wir sie Iva. Sie ist unsere neue Vermieterin. Das House Luna hat ihr Stiefvater außerhalb von Starigrad gebaut. Es liegt am Hang und hat eine herrliche Terrasse mit Blick aufs Meer. Iva schüttelt den Kopf. “Im Ort gibt es nur Restaurants für Touristen. Da ist nichts besonders gut.” Und wo können wir einkaufen? Gibt es Märkte? Iva lacht. “Ich kaufe alles bei meiner Großmutter ein, die hat alles angepflanzt.”

Schöner haben wir auf unserer Reise bislang kaum gewohnt. Abend für Abend sind wir begeistert vom Sonnenuntergang.

Sie erzählt, dass es zu dieser Jahreszeit traditionell nicht viel gibt und zeigt uns den wilden Fenchel und Spargel rund ums Haus. “Morgen bringe ich euch einen Eintopf.”

Wir freuen uns und steigen den schmalen Pfad zum Meer hinab. Immer wieder entdecken wir riesige Blindschleichen in der Sonne. Die Kinder kreischen und gruseln sich. Der Pfad endet in einer winzigen Bucht, in der ein paar Fischerboote liegen. Fine und ich schwimmen. Patrick wirft die Angel aus und hat das erste Mal auf der Reise Glück. Eine Makrele beißt an. Sie wird unser Abendessen. 

Einbe Makrele neben Kescher und Angel

Hallo Abendessen!

Am nächsten Tag bringt uns Iva den Fenchel-Eintopf, den ihre Mutter zusammen mit der Oma gekocht hat. Er hat den schönen Namen Varivo od komorača sa suhim mesom. In einem Topf dampfen Kartoffeln, Lauch, wilder Fenchel und Mangold zusammen mit dicken Wurst und Speckstücken. Dazu gibt es selbstgebackenes Brot. Es schmeckt göttlich. Patrick und ich essen zwei Teller. Auch die Kinder hauen rein und fischen die Wurst aus dem Topf. 

Kroatischer Eintopf

Göttlich. Anders lässt sich dieser Eintopf nicht beschreiben.

Auf Restaurants haben wir in dieser Woche keine Lust. Wir fahren lieber in die Natur. Der Nationalpark Paklenica ist gleich um die Ecke und bei Kletterern aus ganz Europa beliebt. Kein Wunder, die Landschaft ist spektakulär. Wilde zerklüftete Felsen, Grotten, Höhlen und dichter Wald. Es gibt Bären, Luchse, Wölfe und einige sehr giftige Schlangen. Der Wanderweg führt uns durch eine Schlucht an Wasserfällen und einem tosenden Bach vorbei. 

Drei Kinder wandern bergan in Kroatien

Da laufen wir hin! Fine (l.) weist den Weg.

Es geht zunächst steil bergauf, dann wird der Weg flacher und wir erreichen nach zwei Stunden das Forsthaus Lugarnica. Dort hat der Ranger seinen berühmten Bohneneintopf Grah gekocht. Davon hatte mir schon die Dame am Ticketschalter des Nationalparks vorgeschwärmt. Seit 25 Jahren bereitet der Ranger diesen Eintopf nach dem gleichen Rezept zu. Ich bestelle eine große Portion. Weiße Bohnen schwimmen neben Speck und Karotten. Das Ganze hat stundenlang geköchelt und wärmt wunderbar von innen. Alle Kinder wollen probieren. Ehrliche kroatische Hausmannskost. Und doch so viel mehr. 

Manchmal sind es die einfachen Gerichte, die das Reisen so besonders machen. 

Ein Bohneneintopf

Nach diesem Teller bin ich gestärkt für den Rückweg.

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