Oslo - Streetfood und Opernhaus

Oslo ist schön, Oslo ist heiß. Die Mittagshitze flirrt, als wir ankommen. Es hat 32 Grad als wir unser Auto direkt vor dem Hotel parken. Mit roten Gesichtern klettert die Familie aus dem Bus. Die Klimaanlage ist kaputt. Die Stimmung angespannt. Das ändert sich, als wir unser Hotel betreten. Cochs Pensjonat, ein sympathischer alter Kasten mitten in der Stadt. Unser Zimmer liegt unterm Dach, dort steht die Hitze. Also lieber raus und Oslo erkunden. Gleich nebenan liegt das königliche Schloss.

Die Königsfamilie ist nicht zuhause. Denen ist es in Oslo wohl auch zu heiß.

Zwei Soldaten bewachen den großen Kasten. Ihre Uniform ist schwarz, auf dem Kopf tragen sie einen Hut mit Federbusch. Der wurde nach italienischem Vorbild gefertigt. Königin Luise von Schweden und Norwegen reiste 1860 nach Italien und fand die Hüte der dortigen Infanteriegruppe so schick, dass sie die gleiche Kopfbedeckung für ihre Soldaten wollte. Und so schwitzen die beiden Soldaten unter dem Federbusch. “Die Armen,” sagen die Kinder. “Ist denen nicht heiß?” 

Das Schloss ist wie ausgestorben. Die Königsfamilie ist im Urlaub. Wir schreiten durch den schönen Park hinein in die Stadt. Die Kinder wollen ein Eis und bekommen jeweils zwei Kugeln für insgesamt 21 Euro. Ach, diese norwegischen Preise. Anstatt ins Restaurant wollen wir lieber zum hippen Streetfood Oslo. Im ehemaligen Torgatta Bad, das in den 1920er Jahren das größte öffentliche Schwimmbad war, ist jetzt ein Food-Court untergebracht. Das heißt 16 Imbissstände und drei Bars. Aus Lautsprechern schallt Musik. Wir suchen nach typisch norwegischen Gerichten. Die gibt es nicht.

Hip ist das hier schon. Authentisch norwegisch eher nicht.

Nur das übliche internationale Essen. Hamburger, Pommes, Thaicurry oder gefüllte Empanadas. Egal. Alle haben Hunger und auch dieses Erlebnis sagt etwas über die norwegische Küche aus. 

Nach dem Essen schlendern wir zum Opernhaus. Das wurde 2008 eröffnet und ist einzigartig. Denn man kann auf das Dach spazieren und von dort ganz Oslo sehen. Frei nach dem Motto: Die Natur ist für alle zugänglich, so soll hier auch die Oper für alle zugänglich sein. Staunend steigen wir hinauf.

Auf dem Dach der Oper sonnen sich Einheimische, staunen Touristen beim Blick über die Stadt.

Auf den weiten Flächen stehen Straßenkünstler. Ein kleiner Junge spielt Saxophon. Einige Paare tanzen Tango. Von oben blicken wir weit über die Stadt und auf die Fjordlandschaft mit den kleinen Holzhäusern. Weiter entfernt die Hügel und Berge. Und ein riesiges Kreuzfahrtschiff, das bald losfährt.

Wieder einmal müssen wir uns kneifen: Dürfen wir all das wirklich erleben? Und ist das herrliche Abenteuer bald vorbei?

Wir fahren nun wieder in Richtung Süden. Wohin geht es nach diesem einjährigen Abenteuer?

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